Hospizarbeit - immer noch Leben
In der Hospizarbeit werden wir immer wieder vertraut gemacht mit Lebenssituationen, in denen jemand die vor ihm liegenden Schritte sieht, den Wunsch hat, dass sein Leben, wie es war und ist, in der Mitte des Lebens geborgen ist und bleibt. Und die Ängste, denen wir in einer Begleitung begegnen, lassen sich in die Angst zusammenfassen, dass das Sterben nicht mehr Teil des Lebens ist, aus ihm herausfällt, sich abseits von ihm ereignet. Und oft ist das auch die Angst derjenigen, die zum Leben des Betroffenen gehören.
Auch Hospizarbeit lässt sich in die eine Aufgabe zusammenfassen aus der sich ihre Aufgaben erklären: Die Erfahrung zu ermöglichen, dass das Leben auch im Sterben nicht aufhört. Was heißt das? Oder anders gefragt: Was kann das heißen? Es kann heißen, dass der Betroffene sich aufgehoben und geborgen weiß in Beziehungen mehr Gewicht haben als seine Erkrankung und die sich aus ihr ergebenden Einschränkungen und Verluste. Dass das Wesentliche bleibt - und in diesen Beziehungen erfahrbar wird. Dass der Begleitete in einer Würde ist und bleibt, die ihm nicht verlorengeht - besonders für die Angehörigen eine der kostbarsten und dankbarsten Erfahrungen.
Oft braucht es dazu jemanden, der "von außen hinzutritt", der nicht Teil der Situation ist, in der sich der Betroffene und dessen Angehörige befinden - und dadurch diese Situation öffnen, verändern kann. Schon ein kurzer Impuls kann das bewirken: "Kann es sein, dass Sie gerade nicht sprechen können, weil...?" Und über den Impuls hinaus das Wissen (lassen), dass jemand an den Weg herantritt und begleitet - und in der Begleitung die Zeit mitbringt und anbietet, die den Mitarbeitern in der Einrichtung und Angehörigen oft fehlt.
Es ist die Erfahrung, dass einem die Situation wieder in die Hände gelegt wird - und dass sie immer noch Leben ist.
Weitere Informationen zum Ökumenischen Hospizdienst erhalten sie über die Internetseite htttp://hospiz-bad-honnef.de